H. Moser & Cie ist keine Marke, über die wir hier sehr oft berichten. Und ehrlich gesagt finde ich sie auch nicht so interessant, es sei denn, sie arbeiten mit jemandem zusammen, stellen eine komplizierte Uhr her oder stellen ihre Uhren aus Lebensmitteln her. Trotzdem haben sie in letzter Zeit gut aussehende Uhren hergestellt, und die neueste ist die Uhr Pioneer Retrograde Seconds.

Eine retrograde Anzeige auf einer Armbanduhr zu sehen, ist cool. Ist eine retrograde Anzeige eine Komplikation? Ich denke schon, nur eben. Sie zeigt Informationen an, aber auf eine komplexere Art und Weise, als wenn sich einfach ein Zeiger auf dem Zifferblatt dreht. Sie ist neben dem Chronographen und dem Datumsfenster auch eine der zugänglicheren Komplikationen, da sie auf Uhren aller Preisklassen zu finden ist, von den komplexesten Breguets bis zur Longines Master-Kollektion und vielen mehr Mehr Info.

Hier ist sie auf der Pioneer, die am erschwinglichen Ende der Modellpalette von H. Moser & Cie liegt, obwohl das nicht bedeutet, dass das Ding billig ist. Die Verarbeitung ist jedoch gut: Ein blaues Gummiarmband ist mit einem gebürsteten und polierten Edelstahlgehäuse verbunden, das 42,8 mm x 14,2 mm misst und bis 120 m wasserdicht ist.

Das Hauptmerkmal fast aller Uhren von H. Moser & Cie ist das Zifferblatt, und das steht auch hier im Mittelpunkt. Das mitternachtsblaue Fumé-Zifferblatt (Rauch) beginnt mit einem intensiven Blau und verblasst allmählich zu Schwarz an den Rändern, wo die Markierungen angebracht sind. Ich wünschte, H. Moser & Cie würden ihren Namen auf das Zifferblatt setzen. Ich weiß, dass sie bei einigen ihrer Uhren darauf verzichten, aber ich finde, diese sollte nicht dazugehören, besonders da man die Sekundenanzeige bereits hat. Naja. Die Zeiger sind ebenfalls mit SuperLumiNova behandelt, mit Ausnahme des Sekundenzeigers, der sein eigenes Ding hat.

Wie ich zu Beginn sagte und wie der Name schon sagt, ist die Sekundenanzeige dieser Uhr retrograd, was bedeutet, dass sie das Ende erreicht und dann wieder zurück zum Anfang springt, anstatt sich im Kreis zu drehen. Die Schneckenkurve und der Fühlerarm, die von Agenhor für H. Moser & Cie hergestellt wurden, sind hier zu sehen, sodass Sie genau sehen können, was alle 30 Sekunden passiert, wenn der Zeiger zurück zum Anfang springt. Es ist keine notwendige Anzeige, aber ich schätze es, dass sie da ist.

Die Funktion der retrograden Sekunde wird dem selbstaufziehenden Kaliber HMC 250 zu verdanken sein, das, mit Ausnahme des Moduls der retrograden Sekunde, von H. Moser & Cie selbst hergestellt wird. Wie zu erwarten, wird die Verarbeitung von beeindruckender Qualität sein, und die 3-Hz-Schlagfrequenz mit einer 3-tägigen Gangreserve sollte für viel Praktikabilität sorgen, was, wie ich vermute, das ist, was H. Moser & Cie mit der gesamten Pioneer-Linie anstrebt.

Ein tiefer Einblick in das mitternachtsblaue Zifferblatt
Einer der faszinierendsten Aspekte der Pioneer Retrograde Seconds ist ihr mitternachtsblaues Fumé-Zifferblatt. H. Moser & Cie ist berühmt geworden für seine Fumé-Zifferblätter, die einen faszinierenden Farbverlaufseffekt aufweisen, der von einer tiefen, satten Farbe in der Mitte zu einem dunkleren, fast schwarzen Farbton an den Rändern wechselt. In dieser Version erinnert die mitternachtsblaue Farbe an den Nachthimmel und mischt Schattierungen von Marineblau, Kobalt und Schwarz, um ein dynamisches und umfassendes visuelles Erlebnis zu schaffen. Je nach Beleuchtung kann das Zifferblatt fast schwarz erscheinen oder in einem hellen, schillernden Blau explodieren, was der Uhr einen sich ständig verändernden Charakter verleiht, der den Blick jedes Betrachters fesselt.

Die Wahl eines Fumé-Zifferblatts ist nicht nur ästhetisch; es ist auch ein Sinnbild für H. Moser & Cies Engagement für Understatement. In einer Welt, in der sich viele Luxusuhrenmarken für offenkundigere und auffälligere Designs entscheiden, strahlen Mosers Fumé-Zifferblätter auf unauffällige Weise Raffinesse aus. Das Fehlen eines Datumsfensters oder übermäßigen Textes auf dem Zifferblatt unterstützt diesen minimalistischen Ansatz und ermöglicht es der retrograden Sekundenfunktion, im Mittelpunkt zu stehen.

Die facettierten Stundenmarkierungen und blattförmigen Zeiger sind mit Super-LumiNova beschichtet, wodurch sichergestellt wird, dass die Uhr bei schlechten Lichtverhältnissen genauso funktional ist wie sie am Tag schön aussieht. Der starke Kontrast zwischen den leuchtenden Markierungen und dem tiefblauen Hintergrund verbessert die Lesbarkeit, was für eine Uhr, die für den täglichen Gebrauch gedacht ist, unerlässlich ist.

Die retrograde Sekundenkomplikation: Ein Wunderwerk der Technik
Die retrograde Sekundenkomplikation ist das bestimmende Merkmal dieser neuen Version. Einfach ausgedrückt ist eine retrograde Komplikation eine Komplikation, bei der sich der Zeiger in einem Bogen statt in einem vollen Kreis bewegt. Wenn der Zeiger das Ende seines Bogens erreicht, springt er zurück an den Anfang und beginnt seine Reise von neuem. Im Fall der Pioneer Retrograde Seconds befindet sich die Komplikation auf der 6-Uhr-Position, mit einem Zeiger, der in einem Halbkreis kreist, um das Verstreichen jeder Minute zu markieren.

Diese Funktion mag wie eine kleine Schnörkelarbeit erscheinen, ist aber eine technische Meisterleistung, die außerordentliche Präzision erfordert. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass der Zeiger sofort und reibungslos zurückschnellt, ohne die Gesamtgenauigkeit des Uhrwerks zu beeinträchtigen. H. Moser & Cie erreicht dies durch einen speziell entwickelten Mechanismus, der mit größter Sorgfalt ein- und auskuppelt und so sicherstellt, dass die retrograde Funktion nahtlos neben den übrigen Komplikationen der Uhr funktioniert.

Die retrograde Sekundenkomplikation verleiht der Uhr auch ein Element der Dynamik. Während die meisten Uhren den Lauf der Zeit in einer gleichmäßigen, kreisförmigen Bewegung anzeigen, vermittelt die Pioneer Retrograde Seconds ein Gefühl von Rhythmus und Bewegung, das sowohl optisch ansprechend als auch technisch beeindruckend ist. Die Bewegung des Zeigers über den Bogen erzeugt einen subtilen, aber spürbaren Puls, der die Aufmerksamkeit des Trägers auf den Lauf jeder Sekunde lenkt, und zwar auf eine Weise, die weitaus ansprechender ist als ein traditioneller gleitender oder tickender Zeiger.

HMC 808: Das Herzstück der Pioneer Retrograde Seconds
Das Herzstück der Pioneer Retrograde Seconds „Midnight Blue“ ist das Kaliber HMC 808. Dieses hauseigene Uhrwerk ist ein Beweis für die Kompetenz von H. Moser & Cie im Bereich der hochwertigen Uhrmacherei. Das HMC 808 ist ein Uhrwerk mit Handaufzug, das nicht nur der Interaktion zwischen dem Träger und der Uhr ein Gefühl der Intimität verleiht, sondern auch die Präzision und Zuverlässigkeit der Uhr verbessert.

Das Uhrwerk verfügt über eine Gangreserve von drei Tagen (72 Stunden), was für eine Uhr mit Handaufzug mehr als ausreichend ist. Dies stellt sicher, dass der Träger mehrere Tage lang ohne Aufziehen der Uhr auskommen kann, was besonders für diejenigen nützlich ist, die in ihrer Sammlung zwischen mehreren Uhren wechseln. Die Gangreserveanzeige befindet sich diskret auf der Rückseite des Uhrwerks und ist durch den Saphirglasboden sichtbar, um die klaren Linien des Zifferblatts nicht zu stören.

Im Einklang mit H. Moser & Cies Engagement für die traditionelle Schweizer Uhrmacherkunst ist das Uhrwerk HMC 808 in außergewöhnlicher Qualität gefertigt. Die Brücken sind mit Mosers charakteristischen Doppelstreifen verziert, während der Unruhkloben wunderschön handgraviert ist. Die Verwendung einer großen Schraubenunruh und einer Breguet-Endkurve verbessert die Präzision des Uhrwerks weiter und stellt sicher, dass die Pioneer Retrograde Seconds ebenso präzise wie schön ist.

Gehäusedesign: Robust und doch raffiniert
Das Gehäuse der Pioneer Retrograde Seconds hat einen Durchmesser von 42,8 mm und ist aus Edelstahl gefertigt. Dies steht im Einklang mit dem Schwerpunkt der Pioneer-Kollektion, Uhren zu schaffen, die sowohl luxuriös als auch robust sind. Das Edelstahlgehäuse ist äußerst kratz- und korrosionsbeständig und somit ideal für den täglichen Gebrauch.

Das Gehäuse ist außerdem bis zu beeindruckenden 120 Metern wasserdicht, was für eine Uhr mit einer so raffinierten Ästhetik selten ist. Diese Wasserbeständigkeit bedeutet, dass die Pioneer Retrograde Seconds im Pool oder Meer genauso zu Hause ist wie in einem Sitzungssaal oder bei einer formellen Veranstaltung. Die verschraubte Krone erhöht die Haltbarkeit der Uhr zusätzlich und stellt sicher, dass die interne Mechanik vor den Elementen geschützt ist.

Eines der herausragenden Merkmale des Gehäusedesigns ist die Verwendung von geriffelten Seiten, die der Uhr ein taktiles Element verleihen. Die Riffelung verbessert nicht nur die optische Attraktivität des Gehäuses, sondern verbessert auch die Griffigkeit, wodurch die Handhabung der Uhr beim Aufziehen oder Einstellen der Zeit einfacher wird.

Das Saphirglas, das das Zifferblatt bedeckt, ist leicht gewölbt, was dem Gesamtdesign einen Hauch von Eleganz verleiht. Das Glas ist mit einer Antireflexbeschichtung versehen, wodurch sichergestellt wird, dass das Zifferblatt auch bei hellem Sonnenlicht oder bei grellem Innenlicht gut lesbar ist.

Das Armband: Eine perfekte Ergänzung
Die Pioneer Retrograde Seconds „Midnight Blue“ wird mit einer Auswahl an Armbändern geliefert, sodass der Träger das Erscheinungsbild der Uhr individuell gestalten kann. Die Standardoption ist ein schwarzes Alligatorlederarmband, das die tiefblauen Töne des Zifferblatts ergänzt und dem Gesamtdesign einen Hauch von Formalität verleiht. Für diejenigen, die einen lässigeren Look bevorzugen, ist die Uhr auch mit einem Gummiarmband erhältlich. Diese Option erhöht die Vielseitigkeit der Uhr und macht sie ideal für Outdoor-Aktivitäten oder entspanntere Umgebungen.

Das Armband ist mit einer Dornschließe aus Edelstahl gesichert, die sowohl sicher als auch leicht einzustellen ist. Die Liebe zum Detail erstreckt sich sogar auf das Armband, mit dezenten Nähten und einer bequemen Passform, die dafür sorgt, dass die Uhr eng am Handgelenk sitzt.

Die Schnittstelle von Tradition und Innovation
H. Moser & Cie war schon immer eine Marke, die Tradition mit Innovation in Einklang bringt, und die Pioneer Retrograde Seconds „Midnight Blue“ ist ein perfektes Beispiel für diese Philosophie in Aktion. Einerseits wurzelt die Uhr in jahrhundertealten Schweizer Uhrmachertechniken, vom Handaufzugswerk bis zur sorgfältigen Endbearbeitung der Komponenten. Andererseits zeigen die Verwendung einer retrograden Sekundenkomplikation und das mutige, moderne Design der Pioneer-Kollektion Mosers Bereitschaft, die Grenzen des Möglichen in der zeitgenössischen Uhrmacherei zu erweitern.

Insbesondere die retrograde Sekundenfunktion ist eine Anspielung auf die Innovationsgeschichte der Marke. Obwohl retrograde Komplikationen schon seit Jahrhunderten existieren, sind sie in der modernen Uhrmacherei aufgrund der technischen Herausforderungen, die sie mit sich bringen, immer noch relativ selten. Durch die Integration dieser Komplikation in die Pioneer Retrograde Seconds zeigt H. Moser & Cie seine Fähigkeit, selbst die komplexesten Uhrmachermechanismen zu beherrschen und gleichzeitig die elegante, minimalistische Ästhetik beizubehalten, für die die Marke bekannt ist.

Mosers Platz im Pantheon der Uhrmacherei
H. Moser & Cie nimmt in der Welt der Haute Horlogerie eine einzigartige Position ein. Während sich viele Marken in der Luxusuhrenbranche darauf konzentrieren, Prunkstücke zu kreieren, die durch schiere Komplexität oder Opulenz beeindrucken sollen, verfolgt Moser einen eher zurückhaltenden Ansatz. Die Uhren der Marke werden oft als „versteckter Reichtum“ beschrieben – Zeitmesser, die Qualität und Handwerkskunst ausstrahlen, ohne auf offene Zurschaustellung von Reichtum oder Statussymbolen zurückzugreifen.

Die Pioneer Retrograde Seconds „Midnight Blue“ ist ein perfektes Beispiel für diese Philosophie. Obwohl die Uhr zweifellos ein Luxusartikel ist, schreit sie nicht nach Aufmerksamkeit. Stattdessen zieht sie den Träger mit ihrer subtilen Schönheit, komplexen Mechanik und Liebe zum Detail in ihren Bann. Es ist eine Uhr für diejenigen, die die feineren Dinge des Lebens zu schätzen wissen, aber nicht das Bedürfnis verspüren, damit zu protzen.

Obwohl die Stückzahl der Uhr nicht begrenzt ist, wird sie von einem eher exklusiven Uhrmacher hergestellt, und zwar durch die Menge, die er physisch produzieren kann, neben all seinen anderen Werken. Das spiegelt sich auch im Preis wider, der 21.900 $ beträgt.